The echoes we weave
22.9 - 13.10.2024
Es war einmal... Ja, was? Erzählungen - ob sie nun aus den alten Wurzeln der Folklore gesponnen oder aus dem flackernden Chaos moderner Köpfe heraufbeschworen werden - enthalten Funken von Magie, kryptische Symbole, die unsere Selbstwahrnehmung und die Umwelt um uns herum gestalten. Ein Widerhall der Vergangenheit mit dem Flüstern der Zukunft vermischt.
Dass Erzählung nicht nur verbal existieren, sondern transmedial zum Ausdruck kommen können, ist einer der Grundsätze der Narratologie, der Wissenschaft des Erzählens, die durch Tzvetan Todorov geprägt wurde. Geschichten sind medi-enunabhängig: Sie können sich überall manifestieren. Manche Artefakte sind außerdem narrativer als andere. Wie war das nochmal mit dem Haus im Wald...? Erzählungen verändern einen Zustand. Unseren Zustand. Sie formen Identitäten. Und sie spielen sich nicht nur hier im Raum ab, sondern breiten sich - wie die Klangwellen auf dem Dach - in unserem unmittelbaren Umfeld aus. Während sich unsere moderne Kultur immer schneller entwickelt, bleiben Symbole und Erzählungen nicht statisch; sie entwickeln sich weiter, verändern sich im Einklang mit den wechselnden Gezeiten der Gesellschaft. Die alten Symbole, einst in Stein gemeißelt oder am Feuer erzählt, flackern nun über Bildschirme, fragmentiert und im digitalen Äther neu zusammengesetzt. Geschichten fliegen weit. Doch selbst wenn sie ihre Form verändern, bleibt ihr Wesenskern bestehen-ein Faden der Kontinuität, der das Jetzt mit dem Damals, das Mögliche mit dem Erinnerten verbindet. Die Arbeit von room69 dringt in die Kunst der Mythen, Fabeln und Geschichten ein und stellt die Frage nach dem Wesen des Erzählens selbst. Durch die Präsentation von narrativen Fragmenten fordert das Kollektiv uns auf, zu reflektieren: Wie formen Geschichten unser Verständnis der Vergangenheit? Wie können sie unsere Visionen der Zukunft prägen? Und auf welche Weise spiegeln diese spekulativen Erzählungen unseren gegenwärtigen Moment wider?
Erst der Inhalt einer Geschichte wird zur Erzählung, wenn sie aktiv wahrgenommen wird: Die Abwesenheit von Kontext nennt der Theoretiker James Elkins als Umstand, den die Rezipierenden in eine aktive Position bringen, da sie sich auf ihren eigenen Assoziations- und Erinnerungsschatz berufen müssen, um dem Dargestellten zu begegnen.
Künstler*innen haben historisch ihre Darstellung zunächst auf vorab existierenden Geschichten basiert. Erst ab der Moderne wurden Geschichten darg-estellt, die nicht auf vorab existierenden Überlieferungen beruhen mussten, sondern auch Fiktion oder andere thematische Schwerpunkte abbilden konnten.
Ab dem Ende des zwanzigsten Jahrhunderts, durch die Vermittlung von Inhalten durch das Internet als kommunikatives Massenmedium, wird das Erzählen als die Beschreibung des Ablaufs tatsächlicher oder imaginärer Ereignisse verstanden: Eine Praxis des kulturellen Diskurses, der nicht nur gesprochenes oder geschriebenes Wort, sondern besonders den künstlerischen Einsatz von Erzählstrategien in audiovisueller Kunst umfasst.
Ein Ritual, das das Gewicht des kollektiven Gedächtnisses trägt, und zugleich eine lebendige, atmende Kraft, die Wahrnehmungen und Realitäten transformiert.In ihrer transmedialen Installation lädt room69 die Betrachter*innen ein, in eine Welt narrativer Möglichkeiten einzutauchen. Die Installation verwandelt den Kunstraum Konrad in einen in rotes Licht getauchtn Erlebnisraum, in dem Fragmente und Erinnerungen an Geschichten durch Banner in den Raum getragen werden. Indem sie lineare Strukturen umgehen, verschmelzen diese Erzählfragmente - geflüsterte Dialoge, kryptische Symbole und flüchtige Bilder-und lösen sich wieder auf. Die Betrachter*innen werden so zu Mitgestaltenden in einem sich stetig wandelnden narrativen Ökosystem, das die transformative Kraft des Geschichtenerzählens hervorhebt. Vergangenes beeinflusst Zukünftiges - und umgekehrt., Die Installation fordert uns heraus, unsere Wahrnehmung im Spannungsfeld von intuitivem Geschichtenerzählen und traditioneller Folklore zu hinterfragen.
The echoes we weave
22.9 - 13.10.2024
Es war einmal... Ja, was? Erzählungen - ob sie nun aus den alten Wurzeln der Folklore gesponnen oder aus dem flackernden Chaos moderner Köpfe heraufbeschworen werden - enthalten Funken von Magie, kryptische Symbole, die unsere Selbstwahrnehmung und die Umwelt um uns herum gestalten. Ein Widerhall der Vergangenheit mit dem Flüstern der Zukunft vermischt.
Dass Erzählung nicht nur verbal existieren, sondern transmedial zum Ausdruck kommen können, ist einer der Grundsätze der Narratologie, der Wissenschaft des Erzählens, die durch Tzvetan Todorov geprägt wurde. Geschichten sind medi-enunabhängig: Sie können sich überall manifestieren. Manche Artefakte sind außerdem narrativer als andere. Wie war das nochmal mit dem Haus im Wald...? Erzählungen verändern einen Zustand. Unseren Zustand. Sie formen Identitäten. Und sie spielen sich nicht nur hier im Raum ab, sondern breiten sich - wie die Klangwellen auf dem Dach - in unserem unmittelbaren Umfeld aus. Während sich unsere moderne Kultur immer schneller entwickelt, bleiben Symbole und Erzählungen nicht statisch; sie entwickeln sich weiter, verändern sich im Einklang mit den wechselnden Gezeiten der Gesellschaft. Die alten Symbole, einst in Stein gemeißelt oder am Feuer erzählt, flackern nun über Bildschirme, fragmentiert und im digitalen Äther neu zusammengesetzt. Geschichten fliegen weit. Doch selbst wenn sie ihre Form verändern, bleibt ihr Wesenskern bestehen-ein Faden der Kontinuität, der das Jetzt mit dem Damals, das Mögliche mit dem Erinnerten verbindet. Die Arbeit von room69 dringt in die Kunst der Mythen, Fabeln und Geschichten ein und stellt die Frage nach dem Wesen des Erzählens selbst. Durch die Präsentation von narrativen Fragmenten fordert das Kollektiv uns auf, zu reflektieren: Wie formen Geschichten unser Verständnis der Vergangenheit? Wie können sie unsere Visionen der Zukunft prägen? Und auf welche Weise spiegeln diese spekulativen Erzählungen unseren gegenwärtigen Moment wider?
Erst der Inhalt einer Geschichte wird zur Erzählung, wenn sie aktiv wahrgenommen wird: Die Abwesenheit von Kontext nennt der Theoretiker James Elkins als Umstand, den die Rezipierenden in eine aktive Position bringen, da sie sich auf ihren eigenen Assoziations- und Erinnerungsschatz berufen müssen, um dem Dargestellten zu begegnen.
Künstler*innen haben historisch ihre Darstellung zunächst auf vorab existierenden Geschichten basiert. Erst ab der Moderne wurden Geschichten darg-estellt, die nicht auf vorab existierenden Überlieferungen beruhen mussten, sondern auch Fiktion oder andere thematische Schwerpunkte abbilden konnten.
Ab dem Ende des zwanzigsten Jahrhunderts, durch die Vermittlung von Inhalten durch das Internet als kommunikatives Massenmedium, wird das Erzählen als die Beschreibung des Ablaufs tatsächlicher oder imaginärer Ereignisse verstanden: Eine Praxis des kulturellen Diskurses, der nicht nur gesprochenes oder geschriebenes Wort, sondern besonders den künstlerischen Einsatz von Erzählstrategien in audiovisueller Kunst umfasst.
Ein Ritual, das das Gewicht des kollektiven Gedächtnisses trägt, und zugleich eine lebendige, atmende Kraft, die Wahrnehmungen und Realitäten transformiert.In ihrer transmedialen Installation lädt room69 die Betrachter*innen ein, in eine Welt narrativer Möglichkeiten einzutauchen. Die Installation verwandelt den Kunstraum Konrad in einen in rotes Licht getauchtn Erlebnisraum, in dem Fragmente und Erinnerungen an Geschichten durch Banner in den Raum getragen werden. Indem sie lineare Strukturen umgehen, verschmelzen diese Erzählfragmente - geflüsterte Dialoge, kryptische Symbole und flüchtige Bilder-und lösen sich wieder auf. Die Betrachter*innen werden so zu Mitgestaltenden in einem sich stetig wandelnden narrativen Ökosystem, das die transformative Kraft des Geschichtenerzählens hervorhebt. Vergangenes beeinflusst Zukünftiges - und umgekehrt., Die Installation fordert uns heraus, unsere Wahrnehmung im Spannungsfeld von intuitivem Geschichtenerzählen und traditioneller Folklore zu hinterfragen.